Barrierefreiheit- WCAG 2.2 und BITV 2.0
Was bedeutet Barrierefreiheit (Web Accessibility) auf einer Webseite?
Auch in der digitalen Welt ist es wichtig, dass wir an Gleichberechtigung denken. Dafür müssen wir aber auch ermöglichen, dass jeder unsere digitalen Inhalte einsehen kann, ohne sich dabei zu ärgern. Viele Dienstleistungen werden mittlerweile online gebucht und auch recherchiert. Wäre es nicht ärgerlich, wenn jemand Potenzielles diese Leistung oder diese Inhalte gar nicht einsehen oder beanspruchen kann, nur weil eine Website zu komplex oder unleserlich wäre?
Barrierefreiheit für Webseiten orientiert sich international an den WCAG 2.2 und in Deutschland an der BITV 2.0. Wer eine Website barrierefrei erstellen möchte, sollte diese Standards als Leitfaden nutzen. Der Fachbegriff für Barrierefreiheit im Web lautet Web Accessibility.
Aber wie löst man dieses Problem eigentlich? Oder noch besser gefragt: Wie entsteht es überhaupt? Webseiten existieren teilweise seit Jahrzehnten und wurden selten mit dem Ziel entwickelt, dass wirklich alle sie nutzen können. Stattdessen dachte man meist nur an den „Otto Normalverbraucher“. Das führte dazu, dass kräftige Animationen oder Farbkontraste einfach so gewählt wurden, weil sie auf dem Designer-Monitor gut aussahen. Für viele mag das passen, aber eben nicht für alle. Menschen mit Einschränkungen fühlen sich dadurch ausgeschlossen, teilweise sogar verärgert. Im schlimmsten Fall hinterlassen sie negative Rezensionen oder wenden sich ab, obwohl sie eigentlich Interesse an Ihrer Dienstleistung gehabt hätten, diese aber wegen unnötiger Hürden nicht nutzen können. Übrigens: Auch Datenschutz & Sicherheit sind zentrale Bestandteile moderner, barrierefreier Websites.
Was muss denn bei einer Webseite beachtet werden, um barrierefrei zu sein?
Farbkontrast Texte brauchen klaren Farbkontrast, z. B. schwarzer Text auf weißem Hintergrund – nicht hellgrau auf hellgrau. Dazu gibt es ein festgelegtes Verhältnis, das berechnet werden kann durch einen Farb-Contrast-Checker.
Einhändige Bedienung Eine Website muss sich auch mit einer Hand oder Tastatur bedienen lassen. Dies erfolgt über die „Tab“-Taste. Dabei muss beachtet werden, dass sich ein Benutzer nicht „verfängt“ und innerhalb eines Formulars oder einer Komponente nicht weiterkommt. Zusätzlich ist es wichtig, dass ein sichtbarer Fokus zu sehen ist (z. B. Umrandungen bei Buttons).
Screenreader-Lesbarkeit Inhalte werden so strukturiert, dass Screenreader sie sauber vorlesen können (Überschriften, Listen, Tabellen, Formulare …). Zum Testen kann man den NVDA-Screenreader nutzen. (Achtung: Sobald man dieses Tool startet, beginnt es, alles vorzulesen, worüber man mit der Maus fährt – nicht erschrecken!)
Alternative Texte Bilder brauchen sinnvolle Alternativtexte, damit Menschen mit Sehbehinderungen den Inhalt verstehen. Auch Google wertet dies positiv, wenn Bilder, Links und Buttons auf einer Website einen Alternativtext besitzen.
Es gibt diverse Tools im Netz, wie z. B. den WAVE-Report, um seine Website zu analysieren und Fehler zu finden, oder Plugins wie Axe-Core-Devtools, mit denen man sich einen Überblick verschaffen kann, ob eine Website barrierefrei ist.
Ist Ihre Website barrierefrei?
Sie sind sich unsicher, ob Ihre Website barrierefrei ist? Sie haben Ihre URL in einen Checker eingegeben und gesehen, dass einige Fehler und Warnungen auftauchen, wissen aber nicht, wie Sie diese beheben können? Rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie uns eine E-Mail – wir melden uns bei Ihnen und helfen sehr gerne.